Neue Ideen für die Seniorenbetreuung

Neue Ideen für die Betreuungsarbeit

Gedichte

Viele alte Menschen mussten in ihrer Schulzeit Gedichte auswendig lernen. Beim Auswendiglernen wird das Gedicht sehr oft wiederholt und brennt sich dadurch ins Gedächtnis ein. Selbst mittelgradig demente Menschen stimmen noch mit ein, wenn ein altbekanntes Gedicht vorgelesen wird.

Daneben gibt es sogenannte Mitsprechgedichte. Bei diesen Gedichten ist das Reimwort sehr einfach vorhersehbar. Daher ist dies eine Mischung aus Quiz und Gedicht. Probieren Sie es einmal mit den alten Menschen zusammen aus!


 

Mitsprech-Gedicht

"Urlaub am Meer"

Sommer, Sonne, Ferienzeit -

endlich Urlaub, endlich ist es … soweit!


Vor allem die Kinder freuen sich sehr

auf einen Urlaub am blauen … Meer


Auf geht’s! Wir fahr'n an die schöne Adria

wir wollen ans Meer, wie jedes … Jahr.


Ein paar Vorbereitungen muss man schon machen -

In den Koffer packen wir unsre sieben … Sachen.


Zu viert im Kadett über'n Brennerpass -

das ist ganz schön eng, das macht keinen … Spass!


Doch bald sind wir in Cesenatico

Endlich am Ziel – was sind wir … froh!


Wir bewundern staunend das blaue Meer -

die Sonne strahlt und wir freuen uns … sehr!


Wir liegen am Strand und tun nichts als zu lauschen

wie wunderbar die Wellen … rauschen.


Ein Ferienhaus unter Olivenbäumen -

das ist fast schöner als in unseren … Träumen!


Die Kinder sind auf Pizza ganz versessen -

daher gehen wir ins Ristorante zum ... essen.


Pizza und Pasta sind ein Gedicht -

an Kalorien denken wir heute mal … nicht!


Der Urlaub geht vorbei wie im Flug -

zwei Wochen sind einfach nicht … genug!


Wie schön war es doch am blauen Meer -

der Abschied fällt uns wirklich … schwer!


Arrivederci! Der Urlaub war wunderbar -

wir kommen wieder im nächsten … Jahr!


Volker Gehlert © www.aktiv-mit-senioren.de  

 

Klassisches Sommer-Gedicht

Wie freu`ich mich der Sommerwonne!

Wie freu' ich mich der Sommerwonne,
Des frischen Grüns in Feld und Wald,
Wenn's lebt und webt im Glanz der Sonne
Und wenn's von allen Zweigen schallt!

Ich möchte jedes Blümchen fragen:
Hast du nicht einen Gruß für mich?
Ich möchte jedem Vogel sagen:
Sing, Vöglein, sing und freue dich!

 

Die Welt ist mein, ich fühl' es wieder:
Wer wollte sich nicht ihrer freu'n,
Wenn er durch frohe Frühlingslieder
Sich seine Jugend kann erneu`n?  

 

Kein Sehnen zieht mich in die Ferne,
Kein Hoffen lohnet mich mit Schmerz;
Da wo ich bin, da bin ich gerne,
Denn meine Heimat ist mein Herz.

  August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
  (1798 - 1874)


Altbekanntes Sommer-Gedicht

Guter Rat

An einem Sommermorgen

da nimm den Wanderstab.

Es fallen deine Sorgen
wie Nebel von dir ab.

Des Himmels heitere Bläue
lacht dir ins Herz hinein,
und schließt, wie Gottes Treue,
mit seinem Dach dich ein.

Rings Blüten nur und Triebe
und Halme von Segen schwer,
dir ist, als zöge die Liebe
des Weges nebenher.

So heimisch alles klinget
als wie im Vaterhaus,
und über die Lerchen schwinget
die Seele sich hinaus. 

Theodor Fontane

Schmetterlingslied

Es blühen die Blumen in buntem Schein;
Sie laden zum Flattern und Kosen uns ein!
So lieblich ihr Duft!
So linde die Luft!
Vergessen ist gestern,
Und morgen ist weit!
Lasst heut uns geniessen
Die goldene Zeit!

Es duften die Blumen und blühen so bunt,
Und jede Blüt' ist ein rosiger Mund!
Wir flattern im Wind
Und küssen geschwind!
Vergessen ist gestern,
Und morgen ist weit!
Lasst heut uns geniessen
Die goldene Zeit!

Heinrich Seidel

Ich bin der Juli

Grüß Gott! Erlaubt mir, dass ich sitze.

Ich bin der Juli, spürt ihr die Hitze?

Kaum weiß ich, was ich noch schaffen soll,

die Ähren sind zum Bersten voll;

reif sind die Beeren, die blauen und roten,

saftig sind Rüben und Bohnen und Schoten.

So habe ich ziemlich wenig zu tun,

darf nun ein bisschen im Schatten ruhn.

Duftender Lindenbaum,

rausche den Sommertraum!

Seht ihr die Wolke? Fühlt ihr die Schwüle?

Bald bringt Gewitter Regen und Kühle.


Paula Dehmel

Der Sommer

Der Sommer, der Sommer,
das ist die schönste Zeit:
Wir ziehen in die Wälder
und durch die Au'n und Felder
voll Lust und Fröhlichkeit.

Der Sommer, der Sommer,
der schenkt uns Freuden viel:
Wir jagen dann und springen
nach bunten Schmetterlingen
und spielen manches Spiel.

Der Sommer, der Sommer,
der schenkt uns manchen Fund:
Erdbeeren wir uns suchen
im Schatten hoher Buchen
und laben Herz und Mund.

Der Sommer, der Sommer,
der heißt uns lustig sein:
Wir winden Blumenkränze
und halten Reigentänze
beim Abendsonnenschein.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(1798 - 1874)